Hoch lebe das edle Handwerk der Schlächter!

Die Städtische Galerie Museum Folkwang
zu Gast auf dem Hof einer ehemaligen Metzgerei

 

Am Freitag, den 25.8.2000, wurde um 20.00 Uhr
 auf dem Hof einer ehemaligen Metzgerei in der Gareisstr. 90 im Essener Norden die Ausstellung
 Hoch lebe das edle Handwerk der Schlächter! eröffnet, 
die in Kooperation mit der Städtischen Galerie im Museum Folkwang stattfand.

25 Künstlerinnen und Künstler zeigten Arbeiten, in denen sie auf den Ort und seine Geschichte reagierten. 
Die Ausstellung Hoch lebe das edle Handwerk der Schlächter! war die fünfte und letzte in einer Ausstellungsserie, die nicht als Serie konzipiert war. Vor fünf Jahren wurde am gleichen Ort schlachten zerlegen verwerten gezeigt. Die große Resonanz bei den teilnehmenden Künstlern und bei den zahlreichen Besuchern führte dazu, daß seitdem jährlich ortsbezogene Arbeiten mit wechselnden thematischen Schwerpunkten gezeigt wurden. 
Hoch lebe das edle Handwerk der Schlächter! war Abschluß und Höhepunkt dieser Präsentationen. Alle bisherigen Teilnehmer waren noch einmal der Einladung gefolgt und zeigen neue Arbeiten. 
Dabei waren künstlerische Positionen von der Konzept- bis zur konkreten Kunst vertreten. Kenner der Kunstszene sprachen in den vergangenen Jahren davon, daß dies der Ort der Avantgarde in Essen sei; im Szenemagazin Marabo stand: »Die letzten Jahre waren ein echter Underground-Erfolg; hingehen!«
 Der besondere Reiz der Ausstellung lag sicherlich in der Tatsache, daß die Künstler zum weitaus überwiegenden Teil ihre Arbeiten speziell für diesen Ort schufen und damit eine eigenartige Atmosphäre zwischen bröckelndem Putz, abgefallenen Kacheln, Wohnbebauung des Essener Nordens und hinter dem Hof gelegenem Hausgarten entstand.
Durch die Kooperation mit dem Museum Folkwang gelang es, einen Katalog herauszugeben, der sowohl die Arbeit der zurückliegenden vier Jahre als auch die diesjährige Ausstellung dokumentiert.

Der Katalog wurde mit Unterstützung durch die Allbau-Stiftung, die Sutter-Gruppe und die Hoppe-Ritter-Kunstförderung finanziert.

 

 

Steff Adams
Schmierblutungen

 

Volker Anding
Erste Hilfe
(glue-on-pictures auf Kacheln)

 


Inge Broska
Den unbekannten Pfoten

 

Peter Cloos
Selbstgeschnetzeltes
(G.H.Mead meets ME(AT), unselfish …)

Zutaten für ein Stück: – mehrere Diaprojektoren, – Drehmotoren, – Trennscheiben, – Projektionstische, – Dieas von Freunden, – Selbstportraits, – ein Fenster für die Projektion, – Transparentpapier.
Zubereitungszeit: mehrere Tage. Fenster mit Transparentpapier abkleben, gefüllte Diaprojektoren in einem Raum in Richtung eines Fensters übereinander, nebeneinander und untereinander aufstellen. Projektionsfläche der Diaprojektoren auf das Fenster richten. Motoren mit Trennscheiben verbinden und vor Objektiv positionieren. Die Motoren in unterschiedlicher Geschwindigkeit in Betrieb setzen. Die Diaprojektion starten. Austarieren. Fertig.

 

Sven Drühl
Leninmosaik

„Kunst muß das als häßlich Verfemte zu ihrer Sache machen, nicht länger, um es zu integrieren, zu mildern oder durch den Humor, der abstoßender ist als alles Abstoßende, mit seiner Existenz zu versöhnen, sondern um im Häßlichen die Welt zu denunzieren, obwohl selbst darin noch die Möglichkeit des Affirmativen als Einverständnis mit der Erniedrigung fortdauert, in die Sympathie mit dem Erniedrigten leicht umschlägt.“ Ach so, na dann!!

 

Hermann Feldhaus

Redemptive Rituals in Late Capitalism
OpenAir-Projektion des Films „Renegade Butchers“ im Garten

 

Wilhelm Kreimeyer
Frischfleisch
aus der Serie: Modellwelten H0

 

Alexander Laudenberg
o.T.

 

Rupert Maier
Rote im Bündel / Pfefferbeisser im Bündel

 

Karl-Heinz Mauermann
Here comes a chopper
Ein mechanisches Metzgermodell hackt – angetrieben durch das Wasser zweier Duschen in der ehemaligen Wurtsküche – auf einen Schinken.

 

Mara Mauermann
1 Jhdt. wbl.

 

Achim Mohné
Die Beobachter beim Beobachten der Beobachtung

Es wird ein Video gezeigt, welches mit einer Überwachungskamera aufgenommen wurde, die die Reaktionen der Zuschauer auf die 1997 gezeigte Arbeit aufgenommen hat

 


Christian Paulsen
Atmo

 

Matthias Schamp
In-den-Raum-Stellung einer Frage

Abdrücke von Gegenständen in einen Leberwurst-Brotaufstrich

 

Dirk Schlichting / Mira Schumann
kühl aufbewahren

Auf dem Hof eine Kühltruhe mit eßbaren und zum Verhauf angebotenen Leckereien, wie „Fast Food“, „Salamitaktik“ (s.o.) oder „Westfälischer Glücksschinken (s.o.) –

 

An Seebach
o.T. (Essen-Schonnebeck), 2000

 

Wolfgang Spanier
One Man’s Meat

 

Stef Stagel / Steffen Schlichter
Hausgemachte Platten

 

Kirsten van Treek
Fotos, die das Herz erfreuen

 

Fabian Weinecke
o.T.

 

Georg Winter
Ukiyo Camera Systems

Schutzanzug ‚Media-Protec‘

Bei hochauflösenden Bildübertragungssystemen, wie z.B. dem Ukiyo Camera System, kann durch Hyperprojektion oder unsachgemäße Anwendung eine Transparenz erzielt werden, die in Einzelfällen als bedrohlich empfunden werden kann. Trotz geringer Reizdichte und hoher Absenz kann das Gefühl der Überwachung durch Kommunikationspartner empfunden werden. Im Rahmen des über dreijährigen Feldversuchs in der Gareisstr. 90, Essen, wurde daher in Zusammenarbeit mit ‚Kovacs-Bezüge‘ ein UCS-Schutzanzug ‚Media-Protec‘ entwickelt.

 

VA Wölfl
xyz (Fotoarbeit)